Zweiter Jahrgang
Dein Jahr im falt*r
Dein Orientierungsjahr im falt*r beginnt im Oktober mit einer gemeinsamen Kennenlern- und Einführungswoche aller Teilnehmenden. In dieser Woche lernst du die Gruppe, das Begleitteam und auch die Bewohner:innen des CA-Wohnheims kennen. Hier ist Platz für alle deine Fragen und Anliegen und viel Zeit fürs Kennenlernen.
Der erste Veranstaltungszeitraum geht dann bis etwa Mitte Februar. Neben deinen wöchentlichen Kursen (s. unten) gibt es auch eintägige Workshops (z.B. zu Anti-Diskriminierung oder Europapolitik) sowie ein Teambuildingwochenende in der näheren Umgebung.
Von Mitte Februar bis Mitte April hast du die Gelegenheit ganz dein Ding zu machen. Du könntest z.B. Reisen, ein Praktikum machen, eine eigene Forschungsarbeit vorbereiten uvm. Für die Planung und Finanzierung dieser Zeit steht dir das pädagogische Team zu Seite, genauso wie für Rückfragen und Gesprächsbedarf zwischendurch.
Den zweiten Veranstaltungszeitraum (ca. Mitte April bis Ende Juli) kannst du dann schon ganz maßgeblich mitgestalten, sei es bei der Auswahl der Dozierenden und Inhalte für die Kurse oder auch bei der Organisation der einwöchigen Exkursion. Ein besonderes Highlight wird außerdem der Tag der offenen Tür, bei dem Eltern, Freund:innen und Förder:innen des falt*r eingeladen werden.
Deine Woche im falt*r
Die Woche im falt*r enthält sowohl Veranstaltungen, an denen alle gemeinsam teilnehmen, als auch Kurse, die du individuell und ganz nach deinen Interessen wählen kannst.
Wichtig ist uns: alle Angebote sind freiwillig und wir möchten dich ermutigen, Neues auszuprobieren und über den Tellerrand zu schauen!
Zu den festen Angeboten für die Gruppe gehört ein gemeinsamer Start in die Woche am Montagvormittag mit dem pädagogischen Begleitteam. Hier ist die Gelegenheit, darüber zu sprechen wie es jeder:m einzelnen geht, ob es Konflikte in der Gruppe gibt. Auch werden verschiedene erlebnispädagogische und systemische Methoden durch das Team eingebracht. Im Laufe des Jahres übernehmen außerdem Teilnehmende, die Lust haben, die Vorbereitung für einzelne Tage.
Selbstorganisation
Ohne das Begleitteam findet das wöchentliche Plenum statt. An einem Abend in der Woche besprecht ihr als Gruppe alle Themen, die das konkrete Zusammenleben betreffen (z.B. wer nutzt welche Küche/Bäder, wie teilen wir uns den Putzplan auf, gibt es Wünsche das Zimmer zu wechseln, Umgang mit Lautstärke usw.). Dadurch lernst du Selbstorganisation und die Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft. Bei der gemeinsamen Hauspflegezeit werden einmal in der Woche alle Gemeinschaftsräume (Küchen, Wohnzimmer, Flure, Seminarräume) geputzt und anschließend wird noch gemeinsam zu Mittaggegessen.
Neben den Gruppenzeiten gibt es natürlich auch inhaltliche Kurse aus denen du wählen kannst! Wir empfehlen dir, etwa 5-7 Kurse zu wählen. Das Besondere ist: die Kurse behandeln nicht ein einzelnes Fach (z.B. Mathematik/Jura), sondern schauen sich ein Thema aus der Perspektive verschiedener Fächer an. Dadurch merkst du, welche Perspektiven dich besonders interessieren und lernst kritisch und interdisziplinär Probleme zu lösen.
Zusätzlich unterstützen wir dich dabei einzelne, ausgewählte Veranstaltungen der umliegenden Hochschulen zu besuchen, so dass du einen Eindruck vom akademischen Lehrbetrieb bekommst und weißt, was dich erwartet, wenn du dich im Anschluss für ein Studium entscheidest. Auch Termine bei der Studienberatung der Universität Heidelberg und Kurse zu study skills stehen auf dem Programm.
Als Teil des Konzepts werden lokale Akteur:innen mit einbezogen. Zum Themenschwerpunkt der sozial-ökologischen Transformation wird das Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung Veranstaltungen anbieten, bei politischen Themenfeldern werden einzelne Veranstaltungen in Kooperation mit der Außenstelle Heidelberg der Landeszentrale für politische Bildung ausgerichtet. Mit lokalen Handerksbetrieben werden praktische Fertigkeiten erprobt.
Dein Weg zu mehr Orientierung
Ein Höhepunkt jeder Woche ist der Lebenswegabend. Dafür laden wir inspirierende Personen zu uns ins CA ein, die uns sowohl von ihrem Lebensweg (oder Lebenslauf) erzählt, als auch von ihrem aktuellen Beruf. Dadurch erhältst du einen spannenden Einblick in verschiedene Tätigkeitsfelder und die manchmal verschlungenen, nicht gradlinigen Wege dorthin. Hier ist auch dein Engagement gefragt! Wen findest du spannend? Wer inspiriert dich? Wen möchtest du einladen?
Dein ganz persönliches Projekt
Eine große Besonderheit im Wochenplan ist ein kompletter Tag, den du für dich selbst gestaltest. Das Ziel ist es, dass du dir für ein ganz persönliches Projekt Zeit nimmst. Du überlegst dir, was du lernen oder umsetzen möchtest. Nachdem deine Entscheidung gefallen ist, bleibst du mindestens eine oder sogar in beiden Veranstaltungszeiträumen am Thema dran. Deiner Kreativität sind dabei (fast) keine Grenzen gesetzt. Egal ob du eine Fertigkeit erlernen (z.B. Nähen, Up-Cycling), dir Wissen aneignen (z.B. jede Woche ein Buch zu einem bestimmten Thema lesen, ein eigenes Kochbuch schreiben) oder ein kreatives Projekt umsetzen möchtest (z.B. Zeichnen und am Ende eine Vernissage veranstalten), wenn du Fragen hast, begleitet dich das pädagogische Team.
Am Nachmittag des Tages gibt es im Rahmen eines open space die Möglichkeit, dass du den anderen Teilnehmer:innen zeigst, was du am Vormittag gemacht/gelernt/umgesetzt hast. So könnt ihr von und miteinander lernen.
Verantwortungsübernahme
Im Rahmen eines Angebots zu Service learning setzt ihr euch mit konkreten Problemen in eurem direkten Lebensumfeld auseinander und überlegt euch Lösungen dafür. Diese setzt ihr anschließend um und nutzt diese Gelegenheit, um euch wissenschaftlich mit den Problemen und Lösungen auseinanderzusetzen. Außerdem reflektiert ihr euren eigenen Lernprozess. Im Service learning arbeitet ihr in Kleingruppen für jeweils einen Veranstaltungszeitraum zusammen.
